Mithilfe der CO2-Bilanzierung kann eingeschätzt werden, wie groß der Ausstoß an CO2 durch die Geschäftstätigkeit ist. Die THG Bilanz bezieht die Scopes 1 bis 3 ein.
Im Scope 3 werden vor allem die Emissionen der Verwendung von Rohmaterialen wie Kupfer, Nickel und Zink in die Betrachtung eingeschlossen (vorgelagerte Wertschöpfungskette). Da die Produkte von MPG in der Nutzungsphase keine CO2 Emissionen verursachen, fallen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette keine relevanten Emissionen an.
Im Jahr 2024 haben wir insgesamt noch 8.913 Tonnen des Treibhausgases emittiert. Gegenüber dem Basisjahr 2017 bedeutet dies eine Reduktion um ca. 10.000 to pro Jahr. In den letzten Jahren konnten wir die Menge damit signifikant um ca. 60 % senken.
Ein Teil der Verringerung des CO2-Fußabdrucks ist auch auf den verbesserten Graustrommix (location based) zurückzuführen. Die Energieeffizienz haben wir beim Stromeinsatz seit 2018 um ca. 30 % verbessert. Die Menge des durch PV erzeugten Grünstroms haben wir von 600 MWh auf ca. 1.250 MWh pro Jahr erhöht. Das entspricht etwa 15 % des jährlichen Gesamtstromverbrauches.
Kühlwasser
Wasser wird zur Kühlung vieler Produktionsprozesse verwendet, z.B. in der Gießerei, zur Ofen- und Spulenkühlung oder zur Rohrkühlung der Presse. Ein großer Teil des Wassers verdunstet während des Kühlprozesses.
Durch die Modernisierung aller Kühlanlagen haben wir den Was-serverbrauch deutlich reduziert. Im Jahr 2024 wurden ca. 9.963 m³ Stadtwasser und ca. 19.507 m³ Grundwasser genutzt.
Ein Kühlsystem haben wir auf Luftkühlung umgestellt, was zu einer entsprechenden Reduzierung der Verdunstungsmenge und damit des Wasserverbrauchs führte.
Das Wasser aus den Kühltürmen wird zur Vermeidung von Legionellen mit einem Biozid behandelt. Das haben wir in der Vergangenheit bereits auf ein nicht wassergefährdendes Mittel umgestellt. Um das Legionellenwachstum unter Kontrolle zu halten, ist neben dem Einsatz von (biologisch abbaubaren) Bioziden auch ein häufiges Abfluten des Kühlwassers notwendig, was wiederum den Wasserverbrauch erhöht.
Entfettung und Beizung
Für die Entfettungsbecken und die Beize benötigen wir ca. 1.800 m³ Wasser. Bereits seit 2011 setzen wir für den Beizvorgang keine Chromsäure mehr ein, sondern die weniger bedenkliche Schwefelsäure.
Das Wasser aus den Entfettungsbädern wird mit der betriebseigenen Ionenaustauschanlage gereinigt und in die Kanalisation eingeleitet. Wir vermeiden dadurch entsprechende Transporte für das Abfahren der Bäder.
Darüber hinaus benötigen wir für die Neutralisation der sauren und alkalischen Bäder geringere Mengen an zusätzlichen Chemikalien, indem wir die Komplementarität der sauren und alkalischen Bäder zur gegenseitigen Neutralisierung nutzen. Zusätzlich haben wir ein Entfettungsbecken durch ein Wasserbad ersetzt.
Die bei der Abwasseraufbereitung zurückgewonnenen Kupferionen führen wir als reines Kupfer wieder der Produktion zu. Nach wie vor müssen ca. 120 m³ Abwasser weiterhin jährlich abtransportiert und extern behandelt werden.
Sanitäranlagen
Über die Sanitäranlagen werden rund 2000 m³ Abwasser in die Kanalisation eingeleitet und von der Stadt Menden gereinigt.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft umfasst die sogenannten R-Strategien: Weiternutzung (Reuse), Reparatur und Instandhaltung (Repair), Überholung (Refurbishment) und Recycling von Produkten. Unser Ziel ist es, Wertstoffkreisläufe zu schließen und die Produktion am Leitbild der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) auszurichten.
Produktdesign
Bereits heute liefern wir vielfach Rohre für sogenannte Retubing-Projekte. Dabei werden in Sinne der Reparatur die defekten Wärmetauscherohre ausgetauscht, ohne den kompletten Apparat zu ersetzen. In diesen Fällen bieten wir grundsätzlich immer eine Rücknahme der auszutauschen-den Rohre an, um sie wieder zu Neuprodukten zu verarbeiten.
Da MPG selbst kleine Wärmetauscherkomponenten oder Wärmetauscher liefert, optimieren wir das Design im Hinblick auf die Reparaturfreundlichkeit ständig weiter. Darüber hinaus arbeiten wir Wärmetauscher unserer Kunden im Rahmen des Refurbishments wieder auf.
Recycling
Schon heute setzen wir nahezu ausschließlich Kupferschrotte (THG-neutraler Rohstoff) ein. Da diese Schrotte jedoch auch in anderen Industrien und Unternehmen wiederverwendet werden können, ist der diesbezügliche Beitrag zur CO2 Reduktion als nicht relevant einzustufen.
Daher ist unser vorrangiges Ziel, die zuvor gelieferten Rohre aus Kupferlegierungen und andere kupferlegierte Schrotte einzusetzen. Damit wird der energieaufwändige Schritt der Verhüttung vermieden.
Der Einsatz in unserer Produktion und die Vermeidung des energieaufwändigen Schrittes einer Verhüttung sind als klimapolitisch relevant zu bewerten.
Wir nehmen auch anfallende Späne oder Produktionsausschuss unserer Kunden zurück, um diese wieder einzuschmelzen.
Rücknahme alter Produkte
Wir haben ein Projekt zur Rücknahme kompletter Wärmetauscher gestartet, um diese zu zerlegen und die einzelnen Fraktionen sortenrein an verarbeitende Unternehmen weiterzuleiten.
Damit bieten wir unseren Kunden, die ihrerseits wärmetechnische Anlagen bauen, eine Verwertungskette für ausgediente Wärmetauscher an.
Besonders bei stark verschmutzten Wärmetauschern (Ölkühler u.ä.) müssen jedoch noch weitere Versuche zur Vorreinigung durchgeführt werden, um die Wertstoffe anschließend der Produktion zuführen zu können.
Zur Realisierung dieses Projektes haben wir 2 strategische Partnerschaften aufgebaut.
Transportverpackungen
Wir stehen im Kontakt zu unseren Lieferanten, um im Lieferverkehr überflüssigen Verpackungsabfall zu vermeiden.
Flüssigkeiten werden z.B. in Mehrwegverpackungen geliefert.
Wir verzichten auf Folie zur Sicherung von Ladungen. Stattdessen wird die Ware nur mit Stahlseilen verzurrt.
Für Holzkisten, die Hauptverpackung unserer Produkte, nutzen wir bereits ein THG-neutrales Produkt unseres Lieferanten.
Abfallvermeidung
Das Abfallaufkommen konnten wir in den letzten Jahren nicht mehr relevant reduzieren. Die Menge ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben.
Umgang mit gefährlichen Abfällen
Neben 250 Tonnen nicht gefährlicher Abfälle fielen 2023 auch 244 Tonnen gefährlicher Abfälle an.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um ölhaltige Abfälle oder um Abfälle, die durch die Beizen und Entfettungsbecken entstehen.
Sie werden entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Vorschriften abgeholt, verwertet oder beseitigt.
Unser Betriebsgelände verfügt über einen teilweise sehr alten und wertvollen Baumbestand. Aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre mussten einige dieser Bäume gefällt werden.
Umgestaltung des Firmengeländes
Wir haben unser Betriebsgelände konsequent unter dem Gesichtspunkt einer verbesserten Biodiversität umgestaltet. Damit schaffen wir Rückzugsorte für bedrohte Tierarten und stellen ausreichend Platz für die regionale Vegetation zur Verfügung.
Außerdem haben wir erste Flächen entsiegelt, soweit sie nicht mehr als Verkehrsflächen benötigt werden. 2023 haben wir erste Feuchtbiotope angelegt.
Rückzugsorte für Tiere
Eingriffe in die natürliche Landschaft sowie die Tendenz zu gepflegten Wiesen und bebauten Freiflächen, führen zu immer weniger Rückzugs- und Lebensorten für Tiere.
Um die begrenzten Rückzugs- und Lebensräume für Tiere zu erhalten, haben wir bereits im Jahr 2020 Nistkästen und Insektenhotels auf unserem Betriebsgelände installiert. Bei Baumfällungen lassen wir Teile des Baumstumpfes stehen, um Insekten und einigen Vogelarten Lebensraum und Nahrung für zu bieten.
Für Kleintiere wie z.B. Igel haben wir Sträucher gepflanzt und Totholzhaufen als Rückzugsräume angelegt.
Wildblumenwiesen
Auf dem Betriebsgelände haben wir kleine Flächen angelegt, auf denen wir Wildblumen pflanzen. Wir wählen standortgerechte Pflanzen, die sich gut in das lokale Biotop einfügen.
Obstbäume
Zusätzlich zu den bereits auf dem Gelände vorhandenen Bäumen haben wir Obstbäume und -sträucher gepflanzt.
Informationen über die Umweltleistung stellen wir allen interessierten Gruppen und Personen transparent zur Verfügung. Der Erfolg aller Maßnahmen wird durch Umwelt- und Energieaudits überprüft.
Unser Nachhaltigkeitsbericht zum Download: